Am vergangenen Samstag und Sonntag war wieder NOTJ angesagt,
diesmal führte der Weg in die Max-Schmeling-Halle nach Berlin.
Für mich war es ein Heimspiel.
Nach anfänglichem Misstrauen in Bezug auf die Strecke, sie war
im letzten Jahr auf Grund der sehr kurzen Ausläufe eigentlich
fast nicht zu fahren, war ich nach der ersten Besichtigung doch
sehr motiviert.
Die Strecke hatte einen riesigen An- bzw. Auslauf und sah deshalb
nach viel Spaß aus. Meine Stimmung wurde noch besser, als mir
nach der Quali berichtet wurde, dass ich weiter bin und am Abend
springen darf.
Geiles Gefühl! Mein samstägiger Run verlief recht gut und es
reichte letztendlich für Platz 11 (von zwölf).
Den Polen Bart Oglaza, welchem ich mich in der Prequali noch
geschlagen geben musste, konnte ich durch meinen abwechslungsreichen
Run, dann hinter mir lassen.
Das eigentliche Highlight an diesem Wochenende aber war für
mich der Sonntag. Nachdem ich mich im Training immer sicherer
fühlte, konnte ich sogar ein paar alte Tricks, die ich schon
lange nicht mehr gesprungen bin, in meinem Lauf zeigen.
Vor dem Finale kam dann der Highest-Air Contest. Am Vormittag
entschied ich mich spontan, hier mitzumachen.
Da ich vorher noch nie einen Highest-Air-Contest gesprungen
bin, war ich doch recht unsicher, ob ich überhaupt bis auf den
Landehügel kommen werde oder vielleicht die Latte gleich beim
ersten Sprung reißen würde.
Das wäre dann sicher sehr peinlich gewesen. Ich war jedoch nach
meinen beiden ersten Probesprüngen überrascht, dass es doch
ganz gut klappte.
Die ersten Höhen stellten kein Problem dar, die Nächsten dann
irgendwie auch noch nicht so richtig. Als sich dann Brian Foster
(USA) bei 6,60 Meter und Chris Brock (GBR) bei 8,00 Metern verabschiedeten,
waren plötzlich nur noch Libor Podmol und ich übrig.
Nachdem das, doch bis zu diesem Zeitpunkt eher zurückhaltende
Publikum, langsam auftaute, machte es auf einmal richtig Spaß.
Bei einer Höhe von 8,40 Metern hatte Libor den ersten Versuch,
schaffte die Höhe aber nicht ganz, die Latte fiel. Ich dachte
mir: "Ruhig bleiben und Hahn auf !!" Es gelang mir. Ich schaffte
die Höhe und bereitete mich gleichzeitig auf eine sehr harte
Landung bis fast ins Flat vor. Ich war total Happy und das Publikum
natürlich auch.
Die Stimmung in der Halle war nun am Höhepunkt angelangt, meine
ebenfalls. Beim zweiten Versuch schaffte Libor es wieder nicht
und damit war ich auf einmal der Sieger des Highest-Air!
Ich konnte es überhaupt nicht fassen.
Die Leute rasteten zu meinem Erstaunen ziemlich aus. Mir blieb
nichts anderes übrig, es ihnen gleich zu tun. Vielen Dank für
die Unterstützung!
Am 1./2.April werde ich nach Bremen zur ersten deutschen IFMXF
/ FIM Weltmeisterschaft fahren und dort dann wieder beim Highest-Air
dabei sein und hoffen, dass es kein Anfängerglück in Berlin
war.
Florian
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