..   Pirate | News |

Der erste Marathon auf Skiern-

am 6.Februar von Toblach nach Cortina Morgens war es eiskalt, bewölkt und windig.
Plötzlich fand ich mich im 3.von 4 Startblöcken, zwischen sichtlich angespannten Läufern, die mit ihren Skiern den Schnee nervös hin -und herscharrten, um nicht anzufrieren.
Unser Startschuss fiel, und wie beim MTB-Marathon wollte ich das hohe Starttempo mithalten. Mein Blick war immer bei den bedrohlich nach hinten schnellenden Stockspitzen meiner Vordermänner.
Das hohe Tempo konnte ich nicht mithalten, es ging über das flache Toblacher Feld, und dann durch das Langlaufstadion, und wir Läufer waren nicht mehr Pulk, sondern eine lange Perlenkette. Die Schnellen des letzten Startblocks schlitterten vorbei. Nun kam der lange, lange Anstieg, der irgendwann später dann den Blick auf die Drei Zinnen frei geben würde, um den Lago di Landro herum führen soll, um sich dann zum höchsten Punkt, Cimabanche, herauf zu schlängeln.
So ungefähr 25-30km geht's da nur bergauf...Ist übrigens mit dem MTB genauso anstrengend, und der Dolomiti Superbike führt auf der Langstrecke genau über die selbe Loipe.



Zwischenzeitlich war es mir so egal, dass ich nur langsam vorankam, ich war schließlich in guter Gesellschaft. Vor Erschöpfung schon leicht tapsig, kantete ich die Ski immer wieder in den Schnee, und glitt irgendwie bergauf, hatte schon Blasen an den Händen von den Stockschlaufen.
In der finalen Phase des Anstiegs sagte ein italienischer Läufer zu mir"nicht gucken auf Ski,gucken hoch auf Berge viel besser!", und seinem Rat folgend haftete ich meinen Blick auf den Croda Rossa, einen 3146m hohen Berg mit vom eingelagerten Eisen roter Spitze. Das ging besser, und die Vorstellung von der 15km Abfahrt war auch sehr aufmunternd.
Dann endlich ging es bergab. Immer wieder probierte ich, mich in die Loipe zu stellen, und mit Doppelstockschub schneller voran zu kommen, ich musste aber herausfinden, dass lange Skatingschritte doch schneller waren...naja, Claudia Künzel hätte wohl auf jeden Schritt noch einen Stockeinsatz gemacht und wäre mindestens doppelt so schnell gefahren.
Ich genoss es, nicht mehr so asten zu müssen, und glitt in die Landschaft verliebt so gemächlich hinab.



Die Strecke führt durch einen alten Eisenbahntunnel, und aus diesem heraus kommend, eröffnet sich dann der Blick auf Cortina.Hier hatte sich die Sonne also versteckt...
Nahezu geblendet vom protzigen Bergpanoramaund der gleißenden Sonne, kam nun der schönste Teil der Abfahrt. Ich glitt mit so 25-30km/h so vor mich hin, die Stöcke hielt ich eingeklemmt, und es war berauschend schön.
Der Schnee war nicht der Schnellste, aber dafür konnte ich mich auf jeden Schritt und Abdruck von der Kante verlassen. Im kleinen Langlaufstadion vor Cortina wurde noch eine kleine Runde gedreht, die letzten Höhenmeter taten ganz schön weh.
Dann ging es durch`s Ziel, nach3:36, und dort gab es dann Medaillen, reichlich zu Essen und strahlende Sonne.
War auf jeden Fall klasse, und dafür dass ich an nur 4 Tagen vorher im ganzen Leben die Skating Technik geübt habe, war ich mehr als zufrieden.
Als Übungsleiterin für Langlauf vermittele ich leider, mangels Nachfrage, meist nur die klassische Technik...aber das kann sich ja ändern. Außerdem werde ich wohl zur Wiederholungstäterin.
Mehr Eindrücke unter www.dobbiacocortina.org
Melina



<<< zurück