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Trondheim-Oslo-Bericht

Muss man Trondheim-Oslo einmal gefahren sein? Dieser und anderer mehr oder weniger wichtiger Fragen konnten mein Team-Kollege Andres " Don " Sicken und ich am vergangenen Wochenende bei der Radfernfahrt Trondheim-Oslo über 540 km in aller Ruhr nachgehen.
Zeit genug hatten wir ja.

Da es im gesamten Netz genügend Erfahrungsberichte über die "Styrkeproven" zu deutsch "Stärkeprüfung" gibt, wollte ich bei meiner ersten Teilnahme eigendlich mal ganz anderen Fragen nachgehen.

1.: Wird es zur Sommersonnenwende wirklich nicht dunkel an Polarkreis? Antwort: Nein, wirklich nicht! Auch wenn ich im Erdkundeunterricht aufgepasst hatte und mir schon einige Leute gesagt hatten, dass es Tage ohne Dunkelheit gibt, konnte ich mir das echt nicht vorstellen. Schon in der Nacht vor dem Rennen fand ich nicht so recht in den Schlaf und habe dann um 23.00 Uhr, um 0.00 Uhr, um 01.00 Uhr, um 02.00 Uhr und um 3.00 Uhr immer wieder aus den Fenster gesehen:
Es war einfach hell. Die Freunde über dieses jährlich wiederkehrende Phänomen ist den Einheimischen allerdings auch gut anzumerken. Die Skandinavier feiern die ganze Nacht um machen dabei ordlich Lärm.



2.: Fängt das Rennen wirklich erst nach 360 km ab Lillehammer an? Antwort: Nein, der Startschuss fällt morgens - je nach Startblock zwischen 7.00 Uhr und 9.30 Uhr.
Die Startnummer ist am Trikot ( bei mir jetzt ein besonders schönes in pink!!!! ) und man beginnt mit der Umsetzung von dem, was man sich so vorgenommen hat, um die zugegeben doch recht lange Strecke zu bewältigen.
In Lillehammer war es 22.30 Uhr, Deutschland hatte Schweden im Fussball besiegt und mir taten die Beine schon mächtig weh. Die Zeit zwischen km 420 und km 499 war dann allerdings grenzwertig. Irgendwie ist man im Nichts...
Die schöne Landschaft hat man schon lange genung bestaunen können, dem Teamkollegen hat man uch schon alles gesagt, an die Schmerzen hat man sich mehr oder weniger gewöhnt, dass Energiefutter schmeckt auch nicht mehr, bis zum Ziel ist noch verdammt lang aber irgendwie hat man sich an die Monotonie der Bewegung gewöht.
Irgendwann im Morgen kommt dann allerdings die letzte Verpflegung, dann sind es auf einmal 500 km und nur noch max. 2 Stunden, dann kommt die letzte Steigung auf der gesperrten Autobahn und die letzten 10 km. Der Rest geht dann fast von alleine.



3.: Wieviel ist man bereit für ein Bier auszugeben?
Antwort: locker 10 Euro. Dafür ist man trotz der Extrempreise in Norwegen aufgrund der Belastung mit 20 Euro genau so knülle (wie wir Sauerländer sagen) wie zu Hause beim "Public Fussball Glotzen".



4.: Muss man so was öfter machen? Antwort: Eigentlich nicht. Einige sind zwar davon süchtig geworden, aber wir hatten super Wetter - fast keinen Regen, eine ganz ordliche Zeit ( Brutto 21:48 Stunden - Netto 20:08 Stunden ), keine Stürzen, keine Defekte, einen Super Teambetreuer - danke Markus !!!! -.
Das kann nicht besser werden und das Wetterglück möchte ich bei einer solche Strapaze nicht herausfordern.



5.: zur Ausgangsfrage Ja. Es geht immer weiter. Und wer dass nicht glaubt, der kann es bei Trondheim - Oslo selber erfahren. Die Grenzen werden da allerdings ein wenig verrückt, aber dass kann ja nicht Schaden.

In diesem Sinne Kette rechts

Stefan "ZimbO" Zimmermann



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