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Luxembourg Marathon

Zwei Jahre lang habe ich sie bei jeder Marathon Veranstaltung bekommen, die Werbung für den
1. Diba Ing. Night Marathon Luxembourg. Bei solch einen langem Namen muss das ja schon ein sportliche Herausforderung sein.



Im Hochglanzprospekt wurde für die Premiere des Marathons auch sehr spektakulär geworben, Fackeln und Bengalische Lichter am Straßenrand, Heißluftballons und eine fast garantierte Superstimmung beim Zieleinlauf in eine 6000 zuschauerfassende Halle. Na wer überlegt da noch lange ob er sich anmelden soll? Also fuhr ich am 27.05 ins Fürstentum, um 42,195 km "europäisches Flair" in der Hauptstadt zu erleben...
Mein Ziel sollte es sein die 3:30 h zu knacken. Was so schwer ja nicht sein sollte, schließlich war ich im März in Steinfurt schon nah dran und da war ich noch nicht so fit, wie heute.
Der Start war um 18 Uhr, gut da ist die Biokurve zwar nicht mehr ganz oben, aber ehrlich, das ist doch höchstens eine Ausrede für Weicheier .
Leichter Nieselregen mit böigem Wind bei 15°C, auch in Luxenbourg ist das Wetter mies... Um viertel vor sechs stand ich dann mit 6900 anderen Marathonis im Startblock und hörte mir die Moderation an.


Was sagte er da? Dies ist kein Marathon für Bestzeiten, sondern zum genießen? Die Stadt Luxembourg ist bergig und schwierig zu laufen? So ein Blödsinn, dachte ich mir, ich komm aus dem Sauerland, da ist es bergig und jetzt pfeiff an! Start um 18 Uhr, meine Marschtabelle war für 3:20 h ausgedruckt also 4,44 min pro Kilometer, so hatte ich zehn Minuten Puffer zu den 3:30 h. Nach vier Kilometern musste ich feststellen, dass es auch Berge außerhalb des Sauerlandes gibt und das sogar mitten in Städten!
Trotzdem hielt ich an meinen Plan fest und genoss die Stimmung und die schöne Stadt. Vorbei an modernen Banken und alten Palästen, durch Parkanlagen und über verdammt hohe Brücken verging die Zeit wie im Flug. Schon war ich an km 21 angelangt und lag super in der Zeit.
Doch die vielen, wirklich steilen Anstiege forderten ihren Tribut und an km 30 merkte ich, dass mein Akku langsam leer wurde. Ich wurde immer langsamer und mein 10 min Zeitpolster schmolz dahin. Ab km 36 war ich echt fertig und wollte nur noch ins Ziel und ins Hotelbett. Hier begann ein Kampf mit dem Kopf, dieser sagte mir stehen beleiben, doch so was gibt's nicht! Weiter laufen war angesagt.


Die letzten Kilometer quälte ich mich zum Ziel und lief in de Coque ein. In der Halle war eine mega Lightshow und 6000 klatschende Zuschauer, eine echt tolle Stimmung. Von der habe ich allerdings während des Zieleinlaufs wenig mitbekommen, da ich mit aufkommenden Krämpfen zu kämpfen hatte. Ich war nur noch froh durchgehalten zu haben und angekommen zu sein. Mit 3:36 h habe ich mein vorgenommenes Ziel zwar nicht erreicht, aber bei der Strecke und dem Wind kann man mit der Zeit zufrieden sein. Immerhin Platz 408 von 6601 Finishern.
Schade nur, dass im tollen Prospekt nichts von den Höhenmetern und der anspruchsvollen Strecke stand...
Zum Genießen kann ich diesen Marathon aber jedem empfehlen, der auf der Suche ist nach dem besonderem Flair.

Sebo



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