..   Pirate | News |

Das Wirtshaus im Spessart


Die Sonne strahlte vom Himmel, die Wälder waren trocken und so gab es schon in der Früh kein halten mehr für Lover und Ralf um den Spessart aufzumischen. Die Bikes und ihr Gepäck verstaut stürmten sie los und peitschten den TDI Richtung Süden.
Als Zwischenstopp wurde Lover´s Geheimtipp angepeilt um in einem alten zünftigen Gasthof selbstgemachte frische Bratwurst mit reichlich Sauerkraut und Brot zu verspachteln. Nachdem die Mägen mit genügend Sportlernahrung gefüllt wurden ging es dann weiter nach Frammersbach in die gebuchte Ferienwohnung die natürlich sofort zum Piratennest umfunktioniert wurde.



Nach Startnummernausgabe und Streckenbesichtigung auf dem Festgelände ging es geradewegs zur Nudelparty ins Festzelt wo noch mal so richtig mit Nudeln, Radler und Bier geschlemmt wurde was das Zeug hielt. Mit den letzten Nudeln im Hals wurde sofort die Koje angesteuert um am nächsten Morgen für den Marathon fit zu sein. Eben Piratenmanier, keine Frauen, kein Saufgelage, kein Sex............. Am nächsten Morgen drohte die Farbe des Himmels nichts gutes zu versprechen, dicke schwarze Wolken die anscheinend nur darauf warteten uns den Arsch zu waschen. Mittlerweile gab es im Starterfeld mächtiges Getümmel denn ca. 1800 Teilnehmer zu bändigen ist ein gewaltiges Problem. Aber dann, 8:30 Uhr und der langersehnte Startschuss fiel endlich. Gemächlich rollte das Feld los, hinauf ins erste Waldstück wo bis Dato die ersten Fahrer schon all ihre Körner verstreut hatten. Sie stützten sich auf ihre Bike´s und kotzten was das Zeug hielt neben die Strecke, immer von einem Raunen der restlichen Teilnehmer begleitet. Im ersten harten Singletrail bergab dann der Schreck für Lover, nur noch wenig Kontrolle am Hinterrad, schwimmendes Fahrverhalten, ein Plattfuß. Doch Lover war mitten im Trail, hinter sich die hetzende Meute die ihn umzubringen drohte wenn er anhalten würde, also drosch er mit dem platten Hinterrad bis zum Ende des Singletrails. Beim Reparaturversuch hatte SKS mit der Airchamp versagt, nach dem Einsetzten der Patrone machte die Pumpe dicke Backen denn die Druckluft kam überall heraus, nur nicht am Ventil. Bullshit, was nun ???


Lover hetzte auf die Strecke, bettelte um eine Pumpe aber es rauschten mehrer Fahrer an ihm vorbei bis sich endlich einer erbarmte und ihm Hilfe anbot. Nach erfolgreicher Reparatur und einem langen Arm vom Pumpen begab sich Lover wieder ins Fahrerfeld. Doch man glaubt es kaum, neun Kilometer später im Anstieg der nächste Schock, der zweite Plattfuß. Lover war kurz davor sein Giant XTC zu zerstückeln und das Rennen abzubrechen. Er war so in Rage bei 200er Puls. Jetzt ging die Suche bei fremden Fahrern nach Pumpe und Schlauch los und es hatte tatsächlich doch noch jemand Erbarmen und bot dem Pechvogel Hilfe an. Nochmals ein großes Dankeschön an den Unbekannten !!!
Nun gab Lover alles um noch so einige Plätze gut zu machen, er fuhr die Berge auf Anschlag rauf und im Anschlag runter wobei er ab und zu immer wieder ein Stoßgebet in den Himmel sandte. Unterwegs gab es erstaunlicherweise noch so einiges zu entdecken, zerrissene Ketten, Schläuche, Hunderte von Trinkflaschen und ab und zu immer wieder kotzende Teilnehmer die von der Streckenrettung versorgt und eingesammelt wurden. Nach vier Stunden war dann der Kampf für den Lover vorbei, er dankte dem lieben Gott dass er alles überlebt hatte und letztendlich trotz schleichendem Luftverlust noch ins Ziel gefahren ist. Doch im Ziel war das nächste Hindernis zu überwinden, die gelbe Sau am Himmel gab alles und so entkleideten sich auch die Viecher im Zielbereich bis auf das nötigste. Mussten die Fahrer nicht schon genug kämpfen ??? Ralf war ohne Defekte gut durchgekommen und schien aber mittlerweile rettungslos verloren zu sein, trotz zurufen seines Namens gab es keine Reaktion.


Er saugte sich mit seinem Blick an gepiercten Bäuchen, Titten und Ärschen fest und hatte die totale Rotausleuchtung in seinen Augen. Lover verfiel in einen ähnlichen Zustand aber er senkte seine Hitze mit den Gedanken an die Putzfrau in seinem Betrieb. Dadurch war er allerdings dem sich Übergeben bedrohlich nahe gekommen. Nach dem Auffüllen der verbrauchten Kohlenhydrate setzten sich die beiden von der Party ab und starteten Richtung Heimat. Noch während der Fahrt wurden die Schmerzen der geschundenen Körper immer heftiger aber genau das ist es ja was die Piraten unter anderem lieben. Die bevorstehende Regeneration muss allerdings konsequent eingehalten werden denn am 06.06. schreit es nach dem Rhein-Hunsrück-Marathon in Rhens.
Der treibt dem Lover jetzt schon die Tränen in die Augen, aber bei ganz genauem hinhören vernimmt man jedoch das unaufhörliche he, he, he aus Fuerte, das treibt ihm auch der härteste Marathon nicht aus.............. Laaaaaaaaaaaaach.......................

.............Euer Lover






<<< zurück