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Oh man was für ein Wochenende!

Jetzt ist schon gut 2 Wochen her, und so langsam verblasst die Erinnerung. Das sind wohl die typischen Schutzmechanismen des menschlichen Geistes. Wenn ich einmal in Rente bin - so glaube ich - werde ich mich einmal intensiver mit der menschlichen Psyche und dem Thema Verdrängungsprozess beschäftigen. Aber jetzt zurück zum eigentlichen Thema.



Angetreten war ich zum 24 Stunden Rennen im Münchner Olympiapark - in der festen Überzeugung, dass es nicht heftiger werden kann wie meine Odysee beim 600km Brevet.
Ich will hier nicht vorweggreifen…aber es sei hier bereits erwähnt, es war schlimmer!

Als letzte lange Einheit vor P-B-P stand ich am Samstag um 13 Uhr am Start der Einzelfahrer. Es war bestes Wetter. Na ja, bestes Wetter, um Faul in der Sonne am Strand zu liegen ja; Aber bestimmt nicht dafür, 24 Stunden im Sattel sitzen zu wollen. Aber egal. Wer A sagt, muss auch B sagen. Mit Thomas bin ich zuvor schon mal eine Runde gefahren, um mir die Strecke anzusehen und ab diesem Zeitpunkt war mir dann auch klar, dass ich mit allen meinen Vorstellungen ein gemütliches Wochenende auf dem Rad verbringen zu können ja so was von daneben lag, wie selten zuvor. Ich dachte 7,5 km durch das Olympiagelände mit 95 hm das rollt irgendwie. Aber nichts da. Sehr abwechslungsreich und Rhythmus findet sich auch keiner…und rollen, nun daran ist gar nicht zu denken.



Na ja sei´s drum. Wie bereits erwähnt, war um 13 Uhr Start und nach rund 6 Stunden hörte der Spaß so langsam auf. Der ewige Rhythmuswechsel machte mir wirklich zu schaffen und ich sehnte mich nach einem Brevet bei dem stundenlang und monoton; ja fast schon meditativ in eine Richtung gefahren wird. Hier aber war die ganze Zeit Konzentration gefordert.

Thomas fast oben…


…und wieder auf dem Weg nach unten.


Die Stimmung an der Strecke war indes unbeschreiblich. Bis Spät in die Nacht - ich hatte kein wirkliches Zeitgefühl, schätze aber bis ca. 3 Uhr standen Zuschauer an der Strecke und prügelten einen auch die steilsten Rampen hoch. Es war klasse.

Unser Piraten 4er-Team sah ich immer nur kurz von hinten, wenn sie an mir vorbei flogen auf dem Weg zu ihrem 4. Platz. Die vereinzelten aufmunternden Worte "sieht gut aus!" konnte ich zwar nicht glauben - denn ich fühlte mich beschissen - sie haben ihre Wirkung aber dennoch nicht verfehlt. Auch Rons Fotoeinsatz irgendwann um diese Zeit - verfehlte seine Wirkung nicht. Dennoch um 5 Uhr war es aus. Vorbei. Ich musste unbedingt eine Pause einlegen - ich war todmüde und schlief unruhig bis mich mein Vater gegen 6:30 Uhr wie vereinbart weckte. Die letzten 6,5 Stunden gingen auch irgendwie vorbei und um 13 Uhr stand ich dann endlich im Ziel. Nie wieder!


....zumindest nicht mehr bis zum 28./29. Juni 2008. Denn dann stehe ich wieder am Start.


Von was hatte ich es hier eigentlich?
Gruß

Andreas



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