Der Brief vom Bike Magazin war schon Anfang 2009 im Briefkasten.
Ich hatte gewonnen.
Trans Germany Startplatz im Fiat Rotwild Team. Boh war ich
stolz.
Es war eine Ausschreibung von Rotwild und dem Bike Magazin
und man sollte sich eigentlich nur vorstellen und schreiben,
warum man die TransGer fahren wollte. Und irgendwie hab ich
mich da wohl durchgesetzt. Naja - auf jeden Fall war ich schonmal
derbe aufgeregt und hatte irre Respekt vor der Aufgabe die
da kommt. Also - Plan war: Zuerst Marathon in Willingen als
Vorbereitung und dann TransGer fahren.
Die Generalprobe in Willingen auf der Mittelstrecke ging dann
auch mal gleich planmässig in die Hose. Es war mein erster
Marathon - die erste Runde prima gefahren und bin dann schon
eingangs der zweiten voll eingebrochen. Hatte keinen Tacho
am Rad und hab mich die letzten 20 Kilometer nur noch gequält
weil ich nicht wusste, wie weit es noch ist. Kein wirklich
großer Spaß. Ich war am Ende total fertig und hab schon mit
dem Gedanken gespielt die TransGer dranzugeben.
Wie das halt so ist. Wenns schlecht läuft will man nie mehr.....
:) Naja - immerhin Platz 68 von 168 gesamt Herren.
Ausserdem durfte ich vor Willingen schon mein neues Rotwild
R.R2 Bike in Empfang nehmen und ausgiebig testen. Absolute
Rakete! Es hat ein bisschen Zeit gebraucht, bis ich das richtige
Setup gefunden habe, aber dann gings ab. Und der Teamdress
hat natürlich sein übriges getan um schick auszusehen. Danke
an Ubi noch mal für den Ersatzschlauch und an Yoni und Alfred
für die Schraube :)
Ok, kommen wir zur TransGer. Die ging eine Woche nach Willingen
los. Ubi war zum Start in Erbach mitm Klapprad da und hat
mir Mut gemacht. Ich muss sagen - TransGer war eine super
Erfahrung. Wahnsinnig nettes Team, super Support
...und leider schlechtes Wetter - aber das war Nebensache.
Ich bin für meine Verhältnisse ein super Rennen gefahren.
Ich hab mich etappenweise von Platz 107 von 192 Männern langsam
auf 90 vorgearbeitet. Das hat mir viel Mut gemacht. Leider
hab ich auf der 4. Etappe eine Abbiegung übersehen, nachdem
ich meiner Gruppe, die ich ungefähr 2 Stunden lang angeführt
habe, abgehauen bin. Naja. dumm gelaufen. Lehrgeld gezahlt.
So hab ich eben mal 15minuten verloren - war aber nicht schlimm.
Immer noch 95. in der Gesamtwertung.
Leider hat dann auf der 5. von 7 Etappen mein rechtes Knie
zugemacht und ich hab mich mit dickem Voltarenverband als
143. bei strömendem Regen ins Ziel gequält. In den folgenden
2 Etappen war nix mehr drin. Ich bin schweren Herzens ausgestiegen.
Konnte einfach keinen Druck mehr auf das Pedal bringen und
hab dann die Streckenverpflegung für Kerstin und Danièle übernommen.
War auch mal ganz nett zu sehen, was da vorne für ein irres
Tempo gefahren wird. Also - insgesamt ne wahnsinnig tolle
Erfahrung, hat viel Spaß gemacht. Danke an Rotwild für Unterkunft,
Mechaniker, Massage und natürlich für das Bike, das ich schweren
Herzens wieder abgeben musste ;( Die Strecke war insgesamt
nicht soo spannend. Viele endlos lange Forstautobahnen. Nach
einer Etappe wusste man schon wies auf den nächsten aussieht.
Vielleicht wird das 2010 anders. Dann bekommt die TransGer
ja ne neue Strecke. Oder ich fahr nächstes Jahr die TransAlp
- mal sehen. Aber nette Menschen an der Strecke und eine top-Verpflegung!
Schade, daß wir am Ende in der Teamwertung knapp den 3. Platz
vor Rothaus Cube verpasst haben, sonst wäre noch ein Podiumsplatz
für mich mit rausgesprungen (auch wenn ich als 4.Rad am Wagen
nicht direkt am Erfolg beteiligt gewesen war).
So - und zum Abschluß dieses Sommers gings letzte Woche nach
Schierke zum Finale des Harz Cups auf die Langstrecke. Wollte
noch mal wissen ob von der guten Kondition bei der TransGer
noch was übrig war.
NIX
War vielleicht keine gute Idee gleich auf die Langstrecke
zu gehen. 69km klangen in meinen Ohren nach wenig, waren aber
derbe schwer. Das Rennen in Schierke ist kein Marathon - eher
ein sehr sehr langes schwieriges XC Rennen. Trotz intensivem
Training hatte ich derbe Probleme bei den Abfahrten, die zwar
wunderschön waren, ich konnte sie aber nicht geniessen. Ich
bin da runtergeschlichen, das ging gar nicht. Bin von allen
Seiten überholt worden und hatte wahnsinnige Schmerzen in
Händen und Rücken.
Einzig an den Anstiegen hatte ich genug Kraft und hab Runde
für Runde nur überholt - Nur um dann in der nächsten Abfahrt
wieder fertiggemacht zu werden.
Danke Thomas fürs Anschieben, ich hoffe das hat dich keine
Plätze gekostet :)
Vielleicht fahr ich nächstes Mal lieber die mittlere Runde.
Das war mir doch ein bisschen zu hardcore. Zumindest hab ich
am letzten Berg auf der Ortsdurchfahrt noch 5 oder 6 Fahrer
stehen lassen. War gut fürs Selbstbewusstsein, aber schlecht
für den Gesamteindruck. Hätte besser laufen können.
Bis zum nächsten Bericht
Viele Grüße
Jost