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Pirate
Moinsen Piraten,

vergangene Woche wurde der ebm in Seiffen unters Messer genommen. Samstagmittag bei schönstem Sonnenschein und unter ständigem Blick auf den Regenradar mit den Berliner Bergspezialisten ins Erzbegirge gefahren und erstmal eingecheckt.
 
Eine letzte Startnummer war noch frei für den Bergsprint am Alp de Wettin und so hab ich mich kurzfristig warmgemacht. Im Minutentakt gibts die 500m rauf und Simon Gegenheimer hat mit 58 Sekunden und Streckenrekord erstmal die Bestmarke gelegt. Ich war als Letzter dran und überrascht dass die Strecke bei der Besichtigung noch so lang erschien. Im Ernstfall ging das alles so schnell dass ich vergessen hab hochzuschalten. So hab ich wertvolle Sekunden verschenkt.

1:27 ist aber auch nicht soo schlecht und ich bin 22er geworden. Angesichts der dicken Waden die da am Start waren ist das sicher nicht schlecht.

Sonntag war dann Renntag und es ging erst mal auf eine 9km Einführungsrunde über Straße. Die Sicht war frei und ich hing schön am Hinterrad der Lübecker Empower Brothers, die sich wie ich die 100km aufs Korn genommen hatten. Leider waren bei vielen Fahren die Adrenalinpumpen schon voll im Betrieb und so hat 10 Meter vor mir ein Fahrer auf gitschiger Straße erstmal den Asphalt geküsst. Natürlich alle und ich über ihn drüber. Nachdem Lenker und Sattel gerichtet waren ging die Aufholjagd weiter in die erste Runde. Ich hatte die Weinknecht Brüder schnell wieder eingeholt und es ging immer besser durch den Wald. Die Jungs mussten leider durchgefroren und Defekt aussteigen.




Die Strecke ist an sich war nicht anspruchsvoll. Die wenigen Abfahrten waren alle gerade noch fahrbar. Dennoch gings am Seiffener Grund für viele Konkurrenten erstmal über den Lenker. Komisch dass gerade ich als Techniklegastheniker da weniger Probleme hatte. Trotzdem bin ich die Abfahrten kurz vor Selbstmordtempo gefahren. Ende der zweiten von drei Runden kam dann der Regen. Und wie er kam. Die Strecke war nicht mehr wiederzuerkennen.


Die dritte Runde wurde dann mit zwei Tschechen und Christoph Neutzner vom Team Bad Salzdetfurth in Angriff genommen. Hin und her gings mit den Abständen, aber wir haben ganz gute Arbeit gemacht. Irgendwann vor Mitte der Runde hab ich auf einer Rampe Gas gegeben und mich abgeseilt. Der Regen war inzwischen erträglich weil nicht ganz so kalt und der Boden war gerade noch fahrbar, aber an meinen Klamotten klebten locker 2kg Mehrgewicht durch Schlamm.


Glücklicherweise schmiert der Seiffener Boden im nassen Zustand so gut, dass ich ausser ein paar Problemen mit dem Umwerfer keine weiteren Schwierigkeiten hatte ins nach 5:33 Stunden ins Ziel zu kommen.


Thomas Nicke, mit dem ich mich ein paar Wochenenden vorher ebenfalls im strömenden Regen vorbereitet habe, ist an diesem Tag sein letztes Rennen gefahren und leider von den Organisatoren mit nicht so viel Lob bedacht worden weil er  (trotz drittem Platz) ehrenhalber von der Siegerehrung fernhielt. Das war auch meiner Meinung nach völlig richtig weil der zweite Platz von einem Fahrer belegt wurde, der in der Vergangenheit eher durch Anwesenheit bei einem spanischen Arzt glänzte, als auf der Strecke. Dano hat das in seiner Depesche


http://www.trenga.de/shop/TrengaDepesche

auch sehr treffend erläutert. Schade dass das so wenige Leute erfahren haben.
Wie dem auch sei - es war ein 1a Rennen und es hat trotz Schlammpackung großen Spaß gemacht. In den nächsten Wochen werd ich mit Thomas das Zittauer Gebirge erkunden und hoffen dass er schlechte Beine hat :)
Danach stehen der P Weg, die "Heilige Wildsau" im Grunewald und der Pistenkönig am Teufelsberg an. Drückt mir die Daumen.

Viele Grüße aus dem dicken B

Jost

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