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BIKE FOUR PEAKS 2013

Booohhey, nach den deutschen Meisterschaften am Alfsee, einem 24 Std. – Rennen ging es mir gar nicht gut und der Terminplan sagte Erbarmungslos das nächste Event mit 300 km und ca. 10.000 Hm in 4 Tagen voraus.Die Form, welche Form?, die Kraft.., alles weg. Langsam von Tag zu Tag trat eine Besserung ein. Die ersten vorsichtigen REKOM – Einheiten auf dem Bike und der Magen blubberte aber blieb ruhig. Wie konnte ich nur planen  Alfsee im 2er Mixed mit Moni zu fahren und ne Woche später 4 Marathons hintereinander. Es galt also irgendwie zu überleben. Schlau zu fahren.

Tja und dann war da das Wasser. Als Mountainbiker hatte man sich ja in dieser Saison schon an die durchnässten Klamotten und das Matschgetrete gewöhnt. Aber soviel Wasser, mein angeschlagener  Zustand…Meine kongeniale Partnerin für Abenteuer aller Art auf dem Bike, Moni Reker, ließ das alles erstmal kalt. Als dann aber das Gerücht laut wurde das Rennen eventuell abzusagen, war Sie auch nicht mehr amüsiert.

Am Montag, den 03.06. sollte es nach dem Aufstehen zum ersten Etappenort nach Ruhpolding gehen. Etwas mehr als 700 km. Wenn man nicht weiß, ob das Rennen stattfindet, definitiv zu viel. Zu Erfahren war ersteinmal nix. Moni ließ jedoch nicht locker und konnte dem Veranstalter eine 95 % Startgarantie abtrotzen. Also fuhren wir los.

Die Autobahnen um Rosenheim überschwemmt und es regnete was das Zeug hielt. Super Start. Spät Abends die Kojen im Hotel bezogen und auf besseres Wetter gehofft. Die Hotels und Kojen hatte allesamt Moni besorgt und jeweils einen super Riecher bewiesen. Moni ist die geborene Eventmanagerin.

Nach dem Frühstück die erste Ausfahrt bei Nieselregen und 5 Grad. Genau unser Ding. Man kannte es ja auch schon nicht mehr anders und die erste Trikotgarnitur eingesaut. Dann etwas gebummelt und die Startnummern geholt.
Pirate four peaks

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Die Planung für den Start am nächsten Tag um 10.00 Uhr: Beinlinge, Armlinge, Überschuhe und Regenjacke…

Abends bei der Pasta-party und zum Streckenbriefing trafen wir die Etappenpiraten Ute und Nils, die bereits die Trans-Germany und die Transalp Challange gefinished hatten.

 

1. Etappe

Ruhpolding - Lofer

68,73km

1.900hm

 

Morgens bei schönstem Sonnenschein aufgewacht. Viel gefrühstückt, Kaffee gesoffen und sich Mut zugeredet. Überschuhe, Regenjacke und Beinlinge ausgezogen und in den Rucksack verstaut. Um 09.00 Uhr Aufstellung im Startblock C bezogen. Man, da war schon alles voll!!! Also ganz hinten gestanden. Die Damen durften aus dem Startblock B starten. Bei gefühlten 400 Leuten zwischen uns und wegen des besseren Trainingszustandes war Moni nach dem Start weg. Zwei längere Bergankünfte zogen das Feld trotz eines neutralisierten Starts gehörig auseinander. Aber kurz nach dem Zieldurchlauf hatte ich Moni bei Kaffee und Kuchen wiedergefunden. Bike Wash,- und dann auf die Traumterrasse unseres Hotels und ein Eis. So konnte man es aushalten. Moni war mit Ihrer Zeit Sensationell unter den Top 20 der Frauen, da ging noch etwas..
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2. Etappe

Lofer - Kirchberg in Tirol

Fleckalm-Trail

75,35km

2.514hm

Schon mit Kaiserwetter aufgestanden, weltklassemäßig gefrühstückt. Überschuhe, Beinlinge etc. nicht mehr eingepackt und früher zum Startblock marschiert. Aufgrund meiner Fahrzeit bei der ersten Etappe durfte ich jetzt auch in den Startblock B. Fotos gemacht….Startblock voll! Anfängerfehler!
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Mein persönliches Scheitern im UCI-Fleckalm Trail habe ich dann doch nicht auf der Speicherkarte verewigt. Gut so, üben! Wobei dieser Trail eigentlich von niemandem richtig fahrbar war, der noch alle Synapsen beisammen hat..…..

3. Etappe

Kirchberg in Tirol - Kaprun

Bachlertrail

82,12km

2.440hm

 

Kaiseretappe bei Traumwetter. Beim Briefing war es jedem klar. Es ging in den Schnee. Es drohten längere Schiebe- und Tragepassagen. Als „Mädchen“ durfte Moni wieder ganz nach vorne..Gut, habe ich gedacht, dann mußte dein Fahrrad auch alleine tragen Hätte sie anders haben können. Bei den dann vorgefundenen Stufen im Hang, habe ich mir kurz Sorgen gemacht und gefragt wie Moni, dass mit soooo kurzen Beinen schaffen soll.
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Der Schnee kam und fahren war nicht möglich. Die „Himalaya-Expedition“, wie Moni sie taufte, zog sich hintereinandergehend über die Spitze des „Zweitausenders“. Kalt war es trotz nasser Füße eigentlich nicht. Nach dem „Zweitausender“ durfte das Feld flach zur nächsten Gemeinheit knallen. Eine Skipiste türmte sich vor dem Feld auf und kostete die letzten Körner wenn man sie hochfuhr. Bei gefühlten 40 Grad schoben wir die Bikes zur Verpflegungsstation um dann die letzten 800 hm am Stück bei 14 km in Angriff zu nehmen. Man da platzte einem der Schädel. Also etwas weniger Druck auf die Pedale und mal locker radeln..

Im Ziel waren wieder alle beisammen. Moni, Ute, André und Nils der uns etwas Sorgen bereitete wegen eines Magen- und Darmvirus. Aber Piraten fahren noch, wenn andere aufgeben…
Pirate four peaks

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4. Etappe

Kaprun - Neukirchen

Wildkogel-Trail

69,30km

2.033hm

 

Schöne letzte Etappe mit 1200hm am Stück auf 15 km. Die kleinen Bergetappen vor dem Finale drückte man zwischenzeitlich so weg ohne drüber groß zu Sinnieren. Mit Vollgas zum finalen Show down. Mit den Kräften gut hausgehalten, am Berg 100derte überholt und dann stehe ich im Wildkogel Trail und traue mir gar nix mehr zu. So schlecht bin ich eigentlich nicht, aber die Trail hier bei der Bike Four Peaks haben mich echt beeindruckt. Sämtliche Helmträger die ich mühsam bergauf eingeholt hatte, schossen jetzt, wieso auch immer, unter Ausschaltung der restlichen Hirnlappen an mir vorbei. Die rechte Schulter meinte, denk an das gebrochen Schlüsselbein, die linke erinnerte mich an das zerfetzte Schultereckgelenk vom letzten Sturz…OK! Beim nächsten Techniktraining bin ich dabei.

Etwas säuerlich im Ziel angekommen, war ich dann doch froh alles heil und gesund überstanden zu haben. Die Stimmung war riesig. Moni fast sprachlos als sie feststellte, dass man ihr den verschwitzten Helm geklaut hatte. Finisherfotos mit den Helden Moni, Ute, Nils und André:

Genial. Großes Abenteuer. Nächstes Jahr wieder aber mit mehr Mut im Trail. Versprochen.
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Ach ja ! Party oben auf dem Berg mit Schnee Mitte Juni 2013
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Bis denne,

 

André

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