„Stolz aber nicht 100% zufrieden“ würde ich das Ergebnis meines
3. Rennens beschreiben! Am vergangenen Wochenende startete
ich bei der Ritchey-Challenge in der fränkischen Schweiz,
Nähe Bamberg!
Zu bezwingen galt die Langdistanz mit 80km und 1700hm! Nachdem
ich bei einem alten Kumpel übernachtet hatte und mit ihm den
Abend zu vor, noch etwas das fränk. Bayreuth verunsichert
hatte, ging ich mit 1 Flasche Bier und 2 Glaserl Rotwein ins
Bett; nach nur 3,5 Std. Schlafphase, meldete sich mein Wecker
und die Sonne grinste mir bereits ins Gesicht! Von Hunger
und Appetit nat. keine Spur! Also machte ich mich etwas k.o.
auf zum Rennort nach Lizendorf! Über 1200 Starter, brasilianische
Rhythmus-Bands, Aussteller und Dirt-Bike Kontests zierten
das Event1!
Um 9.45Uhr war Startaufstellung und ich musste mich leider
im Mittelfeld einordnen, da die vorderen Plätze bereits sehr
früh belegt waren!
Egal, 80km sind lang genug um Plätze gutzumachen!!! J
Punkt 10Uhr fiel dann der Startschuß und das rießige Starterfeld
wurde vom Vorjahressieger und Gesamt-Challenge Gewinner Strobel
Andreas angeführt!
Die ersten 8km gingen über Teer und Rasengitter, wo ich mich
gleich gut nach vorne arbeiten konnte, dann gings sofort steil
den Berg hoch Richtung Frankenwald!
Kaum im Wald angekommen, mussten wir leider einen komplett
verschlammten, mit Blättern bedeckten Trampelpfad „hochschieben“,
denn durch die vielen Biker war die Passage nicht mehr befahrbar!
Meine weissen Sidi`s bekamen somit gleich eine schöne braune
Aussenfarbe! ;-)
dann wurde die Strecke aber sehr schön!
Schotter, Feldwege und Singletrails bestimmten den 40km/800hm
– Rundkurs! Immer wieder kurz knackige Anstiege, rauf – runter,
rauf – runter! Teilweise über 13%, so daß sich das Feld schnell
verteilte! Sehr kräfteraubend kann ich euch sagen! Nachdem
ich aber leidenschaftlicher Bergradler bin, kam mir diese
Strecke sehr entgegen! Ich führte eine kleine Gruppe an und
wir überholten ständig; waren zum Schluß der 1. Runde sogar
schon unter den ersten 30! Kurz vor Ende der 1. Runde galt
es noch einen 300m langen Schlammberg hochzuschieben, was
alles andere als erfreulich war!
Durch den Radauswurf sah man dann schnell aus wie Sau! Ich
fühlte mich top und die Leistung stimmte; Mitte der 2. Runde
passierte dann das Unvorhergesehene! Ich bekam höllische Krämpfe
i.d. Oberschenkeln! Konnte meine Beine kaum stillhalten und
musste vom Bike steigen!
Fuck, was nun?? Dreht 100m um und wollte aufgeben, bis eine
kleine Stimme in mir sagte, „Jörg, beiß die Zähne zusammen,
Piraten kennen keinen Schmerz!“
Also ignorierte ich die großen Schmerzen und fuhr am kleinen
Ritzel den Berg zur Verpflegungsstation hoch!
Dort pausierte ich erst mal 5 Min. und warf mir alles rein,
was ich in die Finger bekam! Überfressen machte ich mich dann
auf, die letzten 20km mit noch sehrgroben Bergen zu bezwingen!
Die Krämpfe ließen nach und ich konnte sogar wieder aufs „Große“
schalten, allerdings war der Dampf in den Beinen weg!
Konnte aber noch ein paar Plätze gutmachen und kam trotz der
Pausen, meines Umdrehers und meiner überseuerten Beine, immer
noch auf Rang 71! 80km und 1700hm mit knappen 23er Schnitt
ist ja gar ned mal so übel! ;-) Meine Gruppe der 1. Runde
kam unter die ersten 30, wo ich normal auch gelandet wäre,
wenn die Beine mitgespielt hätten! ....daher stolz auf meinen
Kampfgeist, aber nicht 100% zufrieden, denn es wäre ein Platz
unter den ersten 30 drin gewesen!
Was soll uns das sagen???
Rotwein, Bier und Schlafentzug sind hald doch nicht die optimale
Rennvorbereitung! J ...aber gut schmecken tuts trotzdem! J
Soviel vom Ritchey-Challenge Bezwinger,
Pirate Jörg
Nächstes Rennen wird der Großglocknerkönig! „aufi aufn Berg!“
J