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Grad in der Sonne, die Hoffnung und....
der Medicopter ohne Hans Meiser
1.Tag
Etappe
von Mittenwald nach Imst, 80km - 2398 Höhenmeter
So Männers , da standen wir nun nach der ersten Nacht am Start.
Hinter uns lagen 6 Monate Training, Schweiß, Verletzungen und
es war nun für beide PIRATE Teams High Noon in Mittenwald. Anspannung
in allen Gesichtern und die Menschen um die Startblöcke herum
verabschiedeten ihre Teams.
Punkt 12 Uhr begann der neutralisierte Start durch Mittenwald. Meine
Fresse gab es hier schon Idioten die mal schnell auf dem Bürgersteig
vorbei wollten, aber wenigstens einen davon stoppte ein Vorfahrts
Schild. Haste nun davon, alter Rechtsüberholer. Wir hatten uns
vorgenommen nachdem der Start freigegeben war, erstmal ein bißchen
Luft zwischen uns und die Meute zu bringen und den Blickkontakt zur
Spitze wenigsten länger als 10 min zu halten. Beide PIRATE Teams
zogen von Anfang an brutal an der Druckleitung und droschen die ersten
Kilometer über einen Asphaltanstieg hinter der Spitze her. Dieses
sollte sich auszahlen, denn nach ca. 7 Kilometern ging es über
Schotterwege ins Gaistal weiter zur Ehrwalder Alm. Auf diesem leicht
bis mittelschweren Anstiegen wurde durch ständige Wechsel in
den Teams die Kraft gut eingeteilt und so erreichte man auch Pulsmäßig
voll im Soll die Ehrwalder Alm. Auf einer ca. 3,50 breiten Formel
Eins Downhillstrecke kachelten die Teams dann hinunter nach Ehrwald.
In einigen Kurven waren die Verbremser der Spitzengruppe zu sehen,
oder auch Büsche, die durch abgeknickte Äste den Weg in
den Abgrund freigaben. Höchstgeschwindigkeit beim Käpt`n
in dieser Abfahrt waren 74 Km/H. Einfach nur die Rennsemmel laufen
lassen. Dann die erste Verflegungsstation und die erste Möglichkeit
Flüssigkeit und Riegel zu fassen. Der weitere Verlauf der Strecke
zog sich in endlosen Singletrails mit zeitweise 18% Steigung bei kleinen
Rampen bis zur zweiten Verpflegungsstation hin. Hier trafen beide
Teams wieder zur gleichen Zeit ein.
Zwischenplazierung in der Herrenkonkurrenz ungefähr lt. Streckenkontrolle,
zwischen Platz 65-70. Verdammte Hacke, das lief wie die Feuerwehr.
Pulswerte o.k und Material wohlauf. Dann kam allerdings der Anstieg,
der dem Erfinder der Transalp, Uli Stanciu den Beinamen "Schinderhannes"
einbrachte. Eine Steigung von 18% auf eine Länge von 5 Km, dann
weiter mit 16 % , dann 12 % und einen Wanderpfad auf den höchsten
Punkt der Strecke mit über 1800 m. Ca. 90 % der Teilnehmer schoben
diesen Weg, und auch die PIRATE Teams zogen es vor, die Bike`s zu
schieben. In dieser Phase erwischte den Käpt`n das, wovon jeder
Sportler , der sich ein halbes Jahr auf einen Wettkampf vorbereitet,
der Alptraum des Ausdauersportler - ein grippaler Infekt schlug zu
!!! Die Tage vor dem Rennen war nichts zu bemerken, aber laut dem
Doc im Krankenhaus konnte dies schlummern ohne das man größere
Anzeichen bemerkte, und durch diese Extreme Ausdauerleistung schnell
zum Ausbruch kommen. Karsten wurde mit jedem Meter körperlich
schwächer, versuchte durch ständiges Trinken den Flüssigkeitsverlust
noch auszugleichen, aber dann kamen noch Muskelkrämpfe dazu und
nachdem Axel dann beide Räder zum Schluß schob kam auf
dem höchsten Punkt des Anstieges das deprimierende AUS für
Karsten. Total am Ende seiner Kräfte wurde mit dem MV Rescue
Team beschlossen das Rennen zu beenden. Auch das zweite PIRATE Team
wuchtete sich mit letzter Kraft über diese Brutale Wegstrecke
weiter ins Ziel. Die folgende Abfahrt wurde aus Sicherheitsgründen
von Axel alleine angetreten. Karsten blieb den Gemsen oben auf dem
Gipfel. Da man ja nun keinen Wagen oder so etwas hier herauf schicken
kann, kam nun Hans Meiser mit dem Medicopter zum Einsatz. Da noch
ein Schweizer Teilnehmer mit den gleichen Problemen im Gras lag, konnten
sich die beiden es im Helicopter der Bergwacht bequem machen und wurden
dann zur weiteren Versorgung mit Talblick ausgepflogen ins Medical
Center nach Zams. Nachdem durch eine 10.0 Krankenschwester ( was für
ein Knaller, unglaubliches Fahrwerk !!!!! ) zwei Infusionen gelegt
wurden ging es beiden zusehens besser. Bald wurde der Krankenschwester
zweimal in den Allerwertesten gekniffen , und als erste Weizenbierbestellungen
aufgegeben wurden, mußten die beiden das Medical Center räumen.
Am Abend wurde dann Kriegsrat gehalten, und für Karsten stand
fest, das Axel auf jeden Fall weiterfährt. Bei Karsten, dem es
schon wieder besser ging, war aber die Gefahr durch die Erkältung
spätere Folgeschäden am Herzmuskel zu behalten, zu hoch.
Für Karsten, bereits 1 x Finisher dieser Transalp, dem härtesten
MTB Etappenrennen der Welt ein herber Schlag, aber die Gesundheit
geht vor. Mal sehen was die Erkältung in den nächsten Tagen
macht, vielleicht geht noch was.....................
Ergebnisse
PIRATE : Team PIRATE/Bad Wildungen Herren 90. Platz
Team PIRATE/ Käpt`n Aalbörner ( Eisernes Kreuz 1. Klasse
) und Axel Müller ( Rettungsmedaille für Bernhadiner 1.
Klasse)
Scott
Axel verbündetet sich also jetzt mit dem PIRATE Team Wildungen,
und die 3 Amigos dreschen weiter dem Gardasee entgegen. Karsten übernimmt
die USS PIRATE als Kommandeur, Mechaniker und Tourguide und ist weiter
mit Lt. Uhura (Steffi) und Seven of Nine (Claudia) unterwegs um den
Italienern Zivilisation und Kettenfett zu bringen.
Bis morgen,
der Bazillen Käpt`n
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