Nach stressiger Anfahrt mit dem Pkw aus Kassel kamen wir endlich
gegen Mittag des 2. Juli in Schönau am Königssee an.
An der Bob- und Rodelbahn am Königssee (603m) begann unsere
Tour mit einem harten Anstieg in Richtung Kühroint-Alm. Rennend
erreichten wir kurz vor dem einsetzenden Regen die Kühroint-Hütte
auf 1420m.
Nach einer Stärkung marschierten wir bei mäßigem Wetter Richtung
Watzmann. Genau an den wenigen Kletterpassagen setzte ein
richtiges Unwetter ein. Nass und müde betraten wir am Abend
das Watzmannhaus (1930m), wo wir die Nacht in einem Bettenlager
verbrachten.
Am nächsten morgen wollten wir dem Watzmann aufs Dach steigen.
Wegen starker Regenfälle brachen wir die Gipfeltour zum Hocheck
ab und setzten uns wieder ins Watzmannhaus. Als das Wetter
etwas besser wurde, setzten wir unsere Tour bergab in Richtung
Wimbachtal fort. Glücklicher Weise hatte die Mitterkaseralm
(1408m) geöffnet, dort gab es, während einer weiteren Regenschauer,
eine kleine Stärkung. Weiter abwärts erreichten wir das Ende
der Wimbachklamm auf ca. 760m. Unser zweiter Wandertag endete
nach einer weiteren Pause im Wimbachschloss (937m) schließlich
im Naturfreundehaus Wimbachgrießhütte (1327m), wo wir in komfortablen
4-Bettzimmern übernachten konnten.
Nach einem deftigen Frühstück am Morgen des 4. Juli gingen
wir weiter. Vorbei an der verfallenen Trischübelalm ging es,
begleitet von Gemsen, über Schnee- und Geröllfelder zum höchsten
Punkt unserer Bergtour, der Überschreitung des Hundstodgatterl,
auf 2188m.
Wieder über Schneefelder ging es von nun ab abwärts, am Rand
des Steinernen Meeres, die Ingolstädter Hütte in Sichtweite,
in Richtung Funtensee. Nach insgesamt 5 Stunden Marsch wurden
wir freundlich von Murmeltieren am Kärlinger Haus (1631m)
begrüßt.
Weit über 200 andere Wanderer hatten sich hier zur Übernachtung
getroffen. Mit viel Spaß ging auch der dritte Tag unserer
Tour zu Ende, herrlich war hier die erste heiße Dusche auf
unserem Weg!
Nach einem letzen Bergsteigerfrühstück verabschiedeten wir
uns bei herrlichem Wetter vom Funtensee und traten den Heimweg
an.
Es ging über die wunderschön anzuschauende Saugasse sehr steil
durch endlose Serpentinen hinunter Richtung Königssee. Als
dieser durch die dichte Bewaldung zu sehen war, konnten wir
uns dem herrlichen Anblick kaum entziehen, doch lagen noch
einige Höhenmeter vor uns.
Endlich erreichten wir das Ufer des Sees, wo wir uns spontan
unserer Kleidung entledigten und in das eiskalte Wasser sprangen.
Nach dieser Erfrischung gingen wir weiter nach St.Bartholomä,
wo wir auf die gelungene Tour anstießen.
Mit dem Elektroboot ging es unter herrlichen Gesängen zurück
zum Ausgangspunkt unserer Tour! Am Abend checkten wir im Buchenhaus
in Schönau ein, wo wir uns ein weiteres Mal im Pool abkühlten.
Bei einem deftigen Abendessen im Gasthof Bodner ließen wir
die schönsten Momente unserer Tour Revue passieren.
Und alle waren sich sicher: hier waren wir nicht zum letzen
Mal! Watzmann, beim nächsten Mal bist du reif!
LG
Jens-P Ginsberg